Drama Mit Traurigem Ausgang

July 4, 2024, 5:35 pm

Das belegen neu zugängliche Materialien aus Erbnachlässen, die kunsthistorisch gesichtet und bearbeitet wurden. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Bauhaus-Künstler Johannes Itten, Wassily Kandinsky und Paul Klee, in neun Abteilungen werden rund 200 Werke von renommierten Leihgebern wie dem Bauhaus-Archiv in Berlin zum Teil erstmalig gezeigt. Da wäre gleich am Eingang die Rekonstruktion des verschollenen imposanten »Turm des Feuers« von Johannes Itten, ein in vielen Entwurfsskizzen und Konstruktionszeichnungen vorbereiteter, dynamisch hochgedrehter und sich verjüngender Turm aus gewölbten, farbigen Glaselementen. In der Gedankenwelt der Bauhaus-Künstler sollten alle Künste unter der Vorrangstellung der Architektur vereint werden; nicht von ungefähr schmückte die »Kathedrale« von Lyonel Feininger das Manifest des Staatlichen Bauhauses von 1919. Bei Itten wird die Architektur des Turms mit einer Kosmologie von kristallinen Erscheinungen über Pflanze, Tier und Mensch bis hin zur Sonne symbolisch aufgeladen, sie wird zur »Gedankenarchitektur«, zu einem vom Materiellen gelösten Kunstwerk.

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Privatbesitz. 1928-Johannes Itten (1888-1967). Matthis (Matthias), 1928. Sammlung Bunte. 1930-Johannes Itten (1888-1967). Äpfel, 1930. Privatbesitz. 1930-Johannes Itten (1888-1967). Der Berg, 1930. Der Mann am Meer, 1930. Die Emanzipierte, 1930. Vorübergehende, 1930. Albertina Wien Batliner. 1931-Johannes Itten (1888-1967). Brot und Orangen, 1931. Sammlung Alfred Richterich. 1931-Johannes Itten (1888-1967). Perlmuttmädchen, 1931. Privatbesitz. 1932-Johannes Itten (1888-1967). Tagebücher Krefeld, 1932. Kunstmuseum Bern. 1932-Johannes Itten (1888-1967). Farbharmonik, Tagebuch Krefeld, 1932. Tagebuch Krefeld, 1932. Kunstmuseum Bern. 1935-Johannes Itten (1888-1967). Vögel am Meer, 1935. Detail. Kunstmuseum Bern. 1936-Johannes Itten (1888-1967). Homunkulus, 1936. Privatbesitz. 1936-Johannes Itten (1888-1967). Nackte Tanzende, 1936. Privatbesitz. 1937-Johannes Itten (1888-1967). Wind im Baum, 1937. Privatbesitz. 1938-Johannes Itten (1888-1967). Studie zu Velum, 1938. Velum (blau-weiss-beige-rot), 1938.

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Unter Ittens Einfluß entstanden die »Lichttempel« und kosmischen Stelen-Visionen von Bauhaus-Schülern wie Otto Lindig und Theobald Emil Müller-Hummel. Doch Johannes Itten stand mit seinen weltanschaulichen Reflexionen und Interessen an esoterischen Bewegungen wie der »Mazdaznan-Lehre«, einer Wiedergeburtsphilosophie, die auf bewußter Atmung und Ernährung basiert, nicht allein. Beim Gang durch die an Gemälden, Plastiken, Zeichnungen und vielen künstlerischen Entwürfen reiche Ausstellung wird deutlich, daß auch andere Künstler des Bauhauses wie Walter Gropius, Georg Muche, Gunta Stölzl, Lothar Schreyer und andere empfänglich waren für esoterisch-weltanschauliche Strömungen der Zeit, daß man sich mit Anthroposophie und Astrologie auseinandersetzte und die Kunst in kultischen Zusammenhang stellte oder mit der Realität des Todes verband. Das spannendste und ungewöhnlichste Stück der Ausstellung ist der leuchtend farbige Originalentwurf für das »Totenhaus der Frau«, einem Sarg, von Lothar Schreyer, entdeckt in dessen Nachlaß in Berlin.

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Privatbesitz.

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In einem geräumigen Lokal erteilt er nun Klassenunterricht in Rhyhmus und Harmonik, Ausdrucksform, Polaritäten- und Farbenlehre. Seine Tagebücher sind erhalten geblieben und belegen auch, wie sich Itten in seiner Wiener Zeit mit esoterischen und theosophischen Schriften befasst. Er beginnt hier, sich in die >Mazdaznan -Lehre zu vertiefen. Das ist eine Mischreligion aus >zarathustrischen, christlichen und hinduistisch-tantrischen Elementen. Für seinen beruflichen Werdegang ist vor allem die Begegnung mit >Alma Mahler-Gropius von grosser Bedeutung. Über sie lernt er >Walter Gropius kennen, der ihm einen Lehrerposten im 1919 gegründeten Bauhaus in Weimar anbietet. Kinderbild, 1921-1922. Kunsthaus Zürich. Mensch im Farbkreis, 1919. KM Bern. Die Farbenkugel-tafel, 1919. KM Bern. 1919-1923: Meister am Bauhaus Weimar. Anfangs 1919 holt Walter Gropius Itten als einen der ersten Meister an das Staatliche Bauhaus in Weimar. Itten bezieht sein Atelier im so genannten Tempelherrenhaus, einem neugotischen Gebäude im Weimarer Park.

In Krefeld übernimmt er die Leitung der Fachschule für Textilkunst. Die textile Ornamentik hinterlässt Spuren bei seiner Malerei: sie wird abstrakter. Beispiel «Vögel am Meer», 1935. Die Münchner Ausstellung >Entartete Kunst von 1937 zeigt auch Bilder von Itten. 1938 erhält er die Kündigung in Krefeld. Er reist zunächst nach Amsterdam und dann in die Schweiz. In Zürich wird er 1938 Leiter der Kunstgewerbeschule. Ab 1949 ist er mit dem Aufbau des Museums Rietberg beschäftigt, das 1952 eröffnet wird. Fotos / Diashow