Am Sonntag gab Martha Argerich in der Laeiszhalle das mehr als vierstündige Abschlusskonzert ihres Festivals. Es war das elfte Konzert in Reihe, das sie trotz hartnäckiger Lungenentzündung großzügig zelebrierte. Zum Finale schütteten die Solistin und ihr Ensemble aus 16 Freunden und den Hamburger Symphonikern gemäß dem Motto des Abends "Krönende Freundesbande" noch einmal das volle Horn aus. Geboten wurde ein Repertoire aus zehn, teilweise selten aufgeführten Werken. Eröffnet wurde der Abend vom Cello-Urgestein Mischa Maisky und seinen Kindern Sascha (Violine) und Lily (Klavier). In Teil eins des Konzerts faszinierten mich besonders die junge Pianistin Sophie Pacini, der Geiger Adrian Iliescu und der Cellist Edgar Moreau bei Clara Schumanns Klaviertrio g-Moll mit ihrem jugendlichen und charakterstarken Spiel. Martha Argerich © Daniel Dittus In Teil zwei kam Martha Argerich hinzu. Die musikalische Mischung brachte auch seltene Perlen der Kammermusik zu Gehör. So zum Beispiel Schumanns Andante und Variationen B-Dur für zwei Klaviere, zwei Celli und Horn, meisterhaft lebendig gespielte Fantasiestücke op.
1. 2019. Maria Meerovitch Die aus St. Petersburg stammende Pianistin zählt zu den faszinierenden Persönlichkeiten der Klavierszene. Mit acht Jahren spielte sie erstmals öffentlich, hochgelobt von Grigory Sokolov. Florian Uhlig "Florian Uhlig spielt meisterhaft. Die Interpretationen lassen sich mit allerhöchsten Beispielen vergleichen", konstatierte nicht nur der Kritikerpapst Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung. Er ist zweifellos einer der überragenden deutschen Pianisten. Olga Zado Ihre "poetisch, feingliedrige Interpretation" des Schumann-Konzerts (Abendblatt) wurde jüngst im der Elbphilharmonie bejubelt. Mittlerweile öffnen sich für sie viele Türen der größten Konzertsäle. Martha Argerich & Mischa Maisky Duo Cello und Klavier Blindes Verständnis gepaart mit überbordender Musikalität: wenn sich die beiden Klassiklegenden auf der Bühne begegnen, sind musikalische Sternstunden garantiert. Sergei Nakariakov & Maria Meerovitch Duo Trompete/Flügelhorn & Klavier Gemeinsam atmen, gestalten, verschmelzen.
Das zeigt er schon im Präludium der G-Dur-Suite zu Beginn. Im hellen Spotlight, das ihn auf einem Holzpodest in der Mitte der Bühne anstrahlt und im abgedunkelten Saal illuminiert, leuchtet auch sein Klang. Er nimmt sich Zeit, den Fluss der Musik zu unterbrechen, um einzelne Töne hervorzuheben, um schmerzliche Reibungen oder die Wärme und das Volumen seiner tiefen C-Saite auszukosten – und dann drängt er im nächsten Moment stürmisch voran, wie in der Courante, mit ihren rasenden Sechzehntelfiguren, die sich gegenseitig zu jagen scheinen. Johann Sebastian Bach greift in den Cellosuiten barocke Tanzformen auf und veredelt sie mit kunstvollen motivischen Fortspinnungen und emotionaler Dichte. Maisky spürt ihren Charakteren nach und dringt dabei in die Tiefenschichten der Sätze vor. Im zweiten Menuett aus der G-Dur-Suite entdeckt er unter der höfischen Eleganz eine ungeahnte Melancholie, wenn sich der Satz plötzlich nach Moll wendet; im majestätischen Schreiten der Sarabande aus der Es-Dur-Suite offenbart er deren zerbrechliche Schönheit und Intimität.