Weihnachten im trauten Familienkreis - für viele LGBT ist das keine Realität. Na und, es gibt sowieso Erholsameres: Unsere Autorin plädiert für Headbangen statt "Kling Glöckchen", Sauna statt peinlichem Schweigen und Serien-Marathon statt Streit mit Opa. Privat Noch ohne Jahresenddepression, aber womöglich in kratzigen Strumpfhosen: Weihnachten im Kindergarten unserer Autorin Von Dana Müller 22. 12. 2019 - Vor ein paar Jahren habe ich meinen Bruder gefragt, ob wir Heiligabend zusammen verbringen wollen. "Und was machen wir dann? Streiten wir uns in alter Familientradition? ", war seine amüsierte Reaktion. Also habe ich ihn nie wieder gefragt. Als unsere Eltern noch lebten, war die "besinnliche Zeit" oft geprägt von Streit und der Eskalation tiefsitzender Konflikte. Eltern, Kinder, Onkel, Tanten, Cousinen, Großeltern – wo viel Familie ist, ist auch viel Streitpotenzial. Wir verbrachten früher "schön" bürgerlich-wohlständige Weihnachten. Evang. Bezirkskantorat Lahr. Papa baute am 24. den Weihnachtsbaum mit uns Kindern auf, Mutti packte Geschenke ein.
Als Student verbrachte ich Weihnachten und die Feiertage im Auto. Erst Feier am 24. bei der Mutter und der Schwester meiner Freundin, dann am 25. zu meinem Vater und am 26. weiter zu meinen Großeltern mütterlicherseits. Am 27. wieder nach hause und da schnell zu meiner Oma väterlicherseits, die nur drei Kilometer entfernt wohnte. Weihnachten ist für mich.... Später, so Mitte 30 verbrachten meine damalige Freundin und ich Weihnachten alleine zusammen. Und seit bei mir 2004 alles den Bach runter ging, ich Verlobte, Arbeit und Wohnung verlor, obdachlos wurde und mich da wieder rauskämpfen konnte, verbringe ich Weihnachten alleine als einen Tag wie jeden Tag in meiner kleinen Wohnung. Gesellschaft ist mir seit 11 Jahren meine Katze, und das ist völlig Ok. Weihnachten ist für mich ziemlich gleichgültig geworden. Traditionelle Geschenke gibt es bei uns schon lange nicht mehr, da wir uns geeinigt haben, dass wir uns den Stress nicht mehr geben wollen. Letztendlich ist das für mich ein Tag wie jeder andere auch, nur mit mehr Essen.
Gesegnete Weihnachten und einige besinnliche Stunden wünschen Redaktion, Geschäftsstelle und alle Mitarbeiter der Schrobenhausener Zeitung!... der Zeitpunkt nachzudenken über die wichtigen Geschichten im Leben. In den Ferien zur Ruhe kommen ist mir sehr wichtig an Weihnachten, um das Familienleben richtig genießen zu können. (Martin Göbel, Musiklehrer am Gymnasium)... ein paar ruhige und besinnliche Stunden mit der Familie zu verbringen. Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben. Die Menschen sollten sich wieder mehr auf das Ursprüngliche des Weihnachtsfestes und auf die christliche Werte besinnen. In den vergangenen Jahren hat das Konsumorientierte doch sehr zugenommen. (Reiner Schiener, Leiter der Polizeiinspektion Schrobenhausen)... viel zu viel Weihnachts- und Einkaufstress. (Klara Käser, Schülerin)... als allererstes ein christlich geprägtes Weihnachtsfest. Es beginnt mit der Vorfreude im Advent, geht am Heiligen Abend im Kreise der Familie weiter. Weihnachten ist auch für michael jackson. Weihnachten bedeutet: an die Familie zu denken, aber auch an andere Menschen.
Was ist "Weihnachten" jetzt gerade für dich? (Diese Antworten bekam ich vor kurzem. Die Namen sind verändert) Hannelore: Für mich gehört der Advent als Weg zum Fest. Vor der Geburt gibt es ja auch die Zeit der Schwangerschaft. Und dann beginnt mit der Geburt noch einmal ein neuer Weg. Weihnachten fängt für mich im Kleinen an. Und dieses Kleine ist nicht fertig: es muss angenommen, lieb gehabt und gehätschelt werden... Weihnachten heißt für mich, dass Gottes Liebe durch mich Hand und Fuß bekommt. Orpa: Früher fürchtete ich den 24. Dezember, weil der Tag hektisch und angefüllt ist. Weihnachten ist auch für mich 3. Ich freute mich, wenn der Abend endlich vorüber war. Heuer ist es durch mein Enkelkind anders. Ich versuche der kleinen Ruth zu erzählen, dass das Christkind mehr ist, als etwas Flatterndes. Ich erzähle ihr die Jesus-Geschichte. Und meine Enkelin hört aufmerksam zu. Henry: Die ganze Pandemie-Situation mit ihren Unsicherheiten, Einschränkungen und Gräben macht mir zu schaffen. Ich bin überhaupt nicht weihnachtlich gestimmt, ja sogar ein bisschen böse auf Gott.
Das Ende des Jahres nähert sich mit riesigen Schritten. Aber halt: zuvor steht noch das Fest der Liebe an - Weihnachten. Der Tradition nach sollte diese Zeit zur Einkehr und Besinnung genutzt werden, für schöne Stunden im Kreise der Familie und mit Freunden. Christliche Werte stehen dabei im Mittelpunkt, die als Grundlage für ein frohes Fest dienen. Aber ist diese Betrachtung überhaupt noch zeitgerecht? Das Weihnachtsfest ist mittlerweile nämlich ein gigantischer Wirtschaftszweig. Weihnachten ist auch für mich free. Der Kommerz ist ein zentraler Bestandteil. Schon Wochen vor dem eigentlichen Fest stimmen die Medien und Geschäfte darauf ein. In unser schnelllebigen Zeit wird Weihnachten für viele Menschen daher immer mehr zum Balanceakt zwischen Arbeitsstress und Festtagsvorbereitung. Geschenke wollen auch noch besorgt werden, damit auch ja niemand zu kurz kommt. Vom eigentlichen Fest der Liebe ist dann am Weihnachtsabend oft nichts mehr zu spüren. Wie ergeht es Euch? Was bedeutet Weihnachten für Euch? Ist das Fest der Liebe noch zeitgemäß und kann man überhaupt noch von einem frohen Fest sprechen?