Drama Mit Traurigem Ausgang

July 15, 2024, 8:05 pm

Goethe, die Lehre des Pythagoras und die moderne Naturwissenschaft War Goethe ein Pythagoreer? - also ein Anhänger des griechischen Philosophen, der im 6. Jahrhundert v. u. Z. entdeckte, dass gleichgespannte schwingende Saiten dann harmonisch zusammenklingen, wenn ihre Längen in einem einfachen rationalen Zahlenverhältnis stehen. Damit hatte er eine Formel gefunden, die - so der Physiker Werner Heisenberg - das Fundament für alle exakten Naturwissenschaften gebildet hat. Diese revolutionäre Entdeckung hat aber nicht nur die Erkenntnis der Natur erweitert, sie bildete auch die Grundlage der abendländischen Musik und hatte beträchtlichen Einfluss auf andere Künste - auch auf die Architektur. Denn viele Naturerscheinungen - von Kristallen bis zu den Bahnen der Planeten - weisen Proportionen auf, die harmonisch klingende musikalische Intervalle sind. Die antiken Griechen bauten nach diesen Tongesetzen viele ihrer Tempel. Goethe kannte die Lehre des Pythagoras sehr genau, verwendete ihre Bilder ("Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang... ") in seinen Dichtungen und war auf seiner Italien-Reise tief beeindruckt von den nach pythagoreischen Gesetzen gebauten Tempeln von Paestum in Süditalien, dem früheren Magna Graecia.

Die Sonne Tönt Nach Alter Wise Woman

Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden, Wie eine der langbeinigen Zikaden, Die immer fliegt und fliegend springt Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt; Und läg er nur noch immer in dem Grase! In jeden Quark begräbt er seine Nase. Der Herr Hast du mir weiter nichts zu sagen? Kommst du nur immer anzuklagen? Ist auf der Erde ewig dir nichts recht? Nein Herr! ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht. Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen, Ich mag sogar die Armen selbst nicht plagen. Kennst du den Faust? Den Doktor? Meinen Knech! Fürwahr! er dient Euch auf besondre Weise. Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise. Ihn treibt die Gärung in die Ferne, Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt; Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne Und von der Erde jede höchste Lust, Und alle Näh und alle Ferne Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust. Wenn er mir auch nur verworren dient, So werd ich ihn bald in die Klarheit führen. Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt, Das Blüt und Frucht die künft'gen Jahre zieren.

[3] Joachim-Ernst Berendt verwendete Coustos Methode der Oktavierung, d. die Transposition bzw. mehrfache Verdoppelung der Umlaufs-/ Rotationsfrequenzen der Erde und der Planeten als Grundlage für seine weit verbreitete Audio-Produktion "Planetentöne". Auch der Komponist Steve Schroyder erarbeitete - unter Mitwirkung Coustos - eine entsprechende Musik. Von Cousto selbst gibt es dazu die Software MidiPlanetarium.