Drama Mit Traurigem Ausgang

July 7, 2024, 10:21 am

Das Boss GT-1 habe ich mir für's Wohnzimmer und für "kleine Gigs" als Alternative zu meinem Kemper gekauft. Ich spiele seit fast 30 Jahren Gitarre, hatte schon sehr viel Equipment aller Preis- und Qualitätsklassen und würde mich als erfahrenen Semi-Profi bezeichnen. Ich spiele überwiegend 80er/90er Jahre Heavy- und Thrash Metal, und benötige nicht viele Sounds: im Grunde nur Clean, Rhythmus und Solo. Zur Einstellung des GT-1 habe ich den Kemper mit meinen bestehenden Sounds als Refeferenz genommen. Dazu habe ich beide Geräte an die (hochwertige) Proberaum-PA angeschlossen und die Sounds des des GT-1 dann nach Gehör so gut wie möglich an die des Kemper angepasst. Boss gt 1 erfahrungen mit. Um es kurz zu machen: meine drei Basis-Sounds hatte ich nach zwei Stunden mit der "Boss Tone Studio" App eingestellt. Allgemeiner Hinweis: extrem wichtig ist die Wahl der korrekten Einstellung des Ausgangs "Output Select", ansonsten wird es äußerst schwierig, einen wirklich guten Sound zu finden. In meinem Fall (Anschluss an eine PA) habe ich "Line/Phones" gewählt.

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Ähnlich wie beim Solo-Sound ließ sich mit dem Chorus, Delay und Reverb ein ausgewogener und schöner Clean-Sound einstellen. Solange man nicht sehr viele verschiedene Sounds benötigt, zwischen diesen häufig und schnell wechseln muss, ist die Bedienung mit den drei (bzw. vier inkl. ) Fußschaltern gut machbar. Während des Umschaltens zwischen zwei Patches gibt es einen sehr kurzen "Aussetzer", das ist aber verkraftban und bei Geräten in dieser Preisklasse muss man damit vermutlich leben. Das Expression-Pedal ist sehr klein, aber trotztem gut nutzbar. Boss gt 1 erfahrungen 2020. Als sehr praktisch empfinde ich die einstellbare Empfindlichkeit des zusätzlichen Schalters "". Die Fußschalter lassen sich mit der "Boss Tone Studio" App je nach Einstellung entweder je Patch oder Global einem oder auch mehreren Effekten bzw. Funktionen zuweisen. Das ist hervorragend und macht die Sache sehr flexibel. Es gibt zwar die Möglichkeit, einen zusätzlichen Doppel-Fußschalter anzuschließen, aber durch die flexiblen Möglichkeiten ist das zumindest für meine Zwecke nicht nötig.

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Um zum BOSS-Modelling noch mal was grundsätzliches loszuwerden: Die Sounds über Amp konnte bei Boss mMn immer schon sehr gut hinbekommen, aber man muss dazu erstmal viel editieren und gewisse (oft unnötige) Eigenheiten berücksichtigen. Dazu gehört zB, dass die Einstellbereiche bei Gain und Klangregelung einfach ganz andere sind als bei echten Amps. Sie scheinen ihr "natürliches" Maximum bei 50 zu haben, also schon auf Mittelstellung. Vor allem bei Bass und Gain (wo viele die Regler beim Antesten erst mal ausreizen) kommen bis 100 dann eher unnatürlich klingende Bereiche dazu, die es beim realen Amp gar nicht gibt. Das ermöglicht zwar auch interessante Extreme, macht es dem User aber unnötig schwer. Boss gt 1 erfahrungen perspektiven und erfolge. Einen aufgerissenen Marshall in "englischer" Einstellung hat man also mit allen Reglern auf 12 Uhr. Dreht man alles auf 100, kommt nur Matsche raus - ich wette, dieses Phänomen ist ein Hauptgrund für schlechte Kritiken. Ich bin ja ein Tweaker, aber hab damals bei meinem Roland GP-100 (noch ohne Internet) Jahre gebraucht, um das zu schnallen.

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Wer auf die keinen Wert legt oder auch mit einer Nachbesserung per Mischpult-EQ zufrieden ist, kann dafür aus der aufwendigen FX-Gruppe halt zwei Effekte (im eigentlichen Sinne) wählen. Aus der Platzierung in dieser Gruppe kann man vielleicht schon schließen, dass das relativ viel Leistung frisst. Ähnlich wie bei den Amp-Einstellungen wird auf diese Funktion leider auch in der Bedienungsanleitung nicht hingewiesen. Wer "Resonator" und die Parameter liest, wird in 99% aller Fälle denken: "was soll das denn sein, brauch ich nicht, einen EQ hab ich doch schon". Neues von Boss: GT-1 Multieffekt | Musiker-Board. Null Erklärung, was man sich unter einer "Low Frequency Resonance" vorstellen soll und was man damit anstellen kann. Auch wenn wir uns hier natürlich nicht im Helix- oder AxeFX-Bereich bewegen: Mein genereller Eindruck ist der, dass es bei BOSS weniger an den Fähigkeiten der Programmierer oder der eingesetzten Technik hapert, als am Verständnis für den Durchschnittsuser. Ein GT kann vernünftig eingestellt allemal so gut klingen wie ein aktuelles Line 6-POD, und mMn ist es sogar durchsetzungsfähiger im Bandsound.

Bei Line 6 war man da mMn cleverer, indem man sich mehr auf die realistischen Bereiche beschränkt hat. Die DI Sounds in die PA sind auch noch so ein Ding. Die LS-Simulationen sind ja beim ersten Honhören wirklich nicht so toll, aber auch hier geht BOSS wieder einen komischen Sonderweg. Will man da für die eigenen Ohren vernünftige Resultate erzielen, muss man eigentlich immer den "Resonator"-Effekt aus der "Tone Modify"-Gruppe bemühen und ihn nach den virtuellen Amp schalten. Es ist fast so, als hätte man in der Amp-Sim nur die Box und LS-Größe gewählt und mit "Resonator" den Lautsprecher-Typ quasi ausgelagert. Der Grundsound ist ohne immer eher dünn, vielleicht auch absichtlich, damit der Soundmann ihn im Mix bei weniger gitarrenlastigen Stilen gut platzieren (bzw. verstecken) kann. Mit Reso 1-3 kann man dann bildlich gesprochen zwischen einem EV-, Eminence- oder Celestion-Speaker wählen und dem Ganzen wieder Druck verleihen. Blöd halt nur, dass man damit einen Effekt-Slot verliert. Ich kann mir den Ansatz dahinter nur so vorstellen, dass man die Prozessorpower nicht auf eine aufwendigere LS-Sim festlegen wollte.