Drama Mit Traurigem Ausgang

July 15, 2024, 11:38 pm

Literatur "Der Seidenspinner" Rowlings dickes Buch hat eine dünne Handlung Veröffentlicht am 28. 12. 2014 | Lesedauer: 3 Minuten Joanne K. Rowling hat angekündigt, weitere fünf Krimis unter dem männlichen Pseudonym Robert Galbraith zu schreiben Quelle: AFP Nachdem sie mit Harry Potter fertig war, begann Joanne K. Rowling, Krimis zu schreiben. Der dritte heißt "Der Seidenspinner". Doch ihren Büchern um Privatdetektiv Cormoran Strike fehlt es an Tiefe. W enn man nur wüsste, wann die Unsitte eingerissen ist, Krimis im Backsteinformat zu produzieren! In keinem anderen Genre ist das Verhältnis von Inhalt und Größe ja so umgekehrt proportional wie in Sachen Mord und Totschlag. (Wer die Bücher von Autoren wie Grisham, Rankin oder Adler-Olsen tatsächlich seiner Bibliothek einverleibt, ist vermutlich dauerhaft mit dem Anbau von Billy-Regalen beschäftigt. Der Seidenspinner: Taschenbuch v. Robert Galbraith - bücher.de. ) Und "Der Seidenspinner" macht da keine Ausnahme. 5, 2 aufgeblasene Zentimeter ist der neue Krimi von Robert Galbraith dick. Dafür sorgen Schriftgröße, Durchschuss und das dicke Papier.

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Der Seidenspinner Zusammenfassung 2

Mehr Schein als Sein bestimmt also das Genre. "Der Seidenspinner" macht auch da keine Ausnahme. Derart aufgedonnert bringt es der zweite Krimi um den privaten Ermittler Cormoran Strike und seine rotblonde Assistentin Robin Ellacott auf 670 Seiten. Die abgedruckten Blurbs sind euphorisch. "People" wird mit den Worten zitiert, das Buch sei "voller scharfsinniger Beobachtungen und bissigem Witz", und die "New York Times" glaubt, dass Strike und Ellacott das Zeug dazu haben, "so berühmt zu werden wie Mikael Blomquist und Lisbeth Salander". "Sie war verdorben bis ins Mark" Ehrlich gesagt, würde man da doch gern noch ein paar Zweifel anmelden. Der Seidenspinner | buecherrattenblog. Denn erstens braucht Joanne K. Rowling – das Pseudonym der Harry-Potter-Autorin ist ja längst gelüftet – sehr lange, um ihren Plot in Gang zu bringen, und zweitens bewegt sie sich stilistisch auf eher niedrigem Niveau. Der Dauerbeschuss durch naheliegendste Adjektive – "Strike sah sich einer großen, schlaksigen jungen Frau mit fahler Haut, wilden hellbraunen Locken, breitem Mund und argloser Miene gegenüber... " – ist jedenfalls kein Vergnügen.

Der zweite Strike-Fall: aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler und Kristof Kurz. Blanvalet, München. 670 S., 19, 99 €. Quelle: Verlag Tatsächlich fehlt es Rowlings Krimi-Charakteren noch an Tiefe. Immerhin weiß man aus dem Vorgänger-Krimi "Der Ruf des Kuckucks", dass Cormoran Strike in seinem früheren Leben so einiges mitgemacht hat. Der Seidenspinner: Roman Buchpreis. Er, der uneheliche Sohn eines bekannten Rockmusikers und eines an Drogen krepierten Groupies, ist irgendwann den British Armed Forces beigetreten und dort zum militärischen Sonderermittler ausgebildet worden; bei einem Sprengstoffattentat in Afghanistan hat er den rechten Unterschenkel verloren. Strikes Beziehung zu einer gewissen Charlotte – "sie war verdorben bis ins Mark" – ist nach einer langen masochistischen Leidenszeit beendet. Jetzt schlägt sich der mürrische Mann zu Hause in London als Privatdetektiv durch, assistiert von Robin (der Batman-Sidekick lässt schön grüßen), die sich langsam aber sicher zum Mädchen für alles entwickelt. Das ist die Exposition.