Drama Mit Traurigem Ausgang

July 15, 2024, 11:45 pm

Berlin Am Ende ist es doch ein recht ordentliches Ergebnis geworden, das die anfänglichen Querelen um die Spitzenpersonalie vergessen lässt: Die rund 400 Delegierten beim Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) wählten Yasmin Fahimi am Montag mit 93, 2 Prozent zur neuen Vorsitzenden des Dachverbands. Die 54-Jährige ist damit die erste Frau an der Spitze der vor mehr als 70 Jahren gegründeten Organisation. Sie werde sich aber mit dem Symbolwert dieser Entscheidung nicht zufriedengeben, sondern sich aktiv für die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben und einen höheren Anteil weiblicher Mitglieder in den Gewerkschaften einsetzen, versprach die Gewerkschafterin in Berlin. Fahimi war nicht die erste Wahl bei der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für DGB-Chef Reiner Hoffmann, der sich nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet. Die IG Metall hatte das Vorschlagsrecht, doch ins Auge gefasste mögliche Bewerberinnen und Bewerber zierten sich oder waren bei den anderen Gewerkschaftschefs im DGB nicht konsensfähig.

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Schließ­lich hat sie – wie vie­le Gewerk­schafts­gran­den – nicht nur ein SPD-Par­tei­buch, son­dern war bis zuletzt akti­ve Poli­ti­ke­rin. Und das in einer Zeit, in der die Sozi­al­de­mo­kra­ten den Bun­des­kanz­ler stel­len. Es besteht also die Angst, dass der DGB zur Außen­stel­le der Regie­rungs­ko­ali­ti­on wird. Fahi­mi begann ihre Kar­rie­re bei der dem rech­ten Gewerk­schafts­spek­trum zuge­ord­ne­ten Indus­trie­ge­werk­schaft Berg­bau, Che­mie, Ener­gie (IG BCE). Sie ist zudem mit IG-BCE-Chef Micha­el Vas­si­lia­dis liiert. Einer brei­te­ren Öffent­lich­keit bekannt wur­de sie Anfang 2014, als die SPD sie zur Gene­ral­se­kre­tä­rin wähl­te. Von Anfang 2016 bis Sep­tem­ber 2017 war sie dann im Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­ri­um Staats­se­kre­tä­rin unter Andrea Nah­les. Zuletzt saß sie für die Sozi­al­de­mo­kra­ten im Bundestag. »Olaf Scholz kennt mich viel zu gut. Er weiß, dass er kei­nen Schmu­se­kurs kriegt«, sag­te die desi­gnier­te DGB-Che­fin zwar nach ihrer Nomi­nie­rung im Inter­view mit der »Süd­deut­schen Zei­tung«.

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Vom Bundestag zum DGB Fahimi und ihre drei Kolleginnen und Kollegen im geschäftsführenden DGB-Vorstand waren alle mit deutlich über 90 Prozent der Stimmen gewählt worden. In ihrer Bewerbung hatte die Sozialdemokratin den Wert der Einheitsgewerkschaft betont. "Wir sind unabhängig von Staat, Unternehmen und Parteien. " Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter seien ihr "biografische Herausforderung nicht fremd", dazu gehörten auch ihre naturwissenschaftlichen Interessen, sagte die in Hannover geborene Diplom Chemikerin. Ihr Vater stammte aus dem Iran und verstarb bei einem Autounfall. Fahimi arbeitete über viele Jahre und in verschiedenen Funktionen für die IG BCE, der Gewerkschaftsvorsitzende Michael Vassiliadis ist ihr Lebensgefährte. 2014 wurde sie Generalsekretärin der SPD, von 2016 bis 2017 war sie Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, seit 2017 sitzt sie im Bundestag. Mit der Wahl zur DGB-Vorsitzenden legt sie das Mandat nieder. Irritationen bei der Nominierung Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann hatte zuvor den Delegierten erklärt, warum er und die sieben anderen Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften Fahimi als Nachfolgerin von Reiner Hoffmann vorgeschlagen hatten: Führungserfahrung, Integrationsfähigkeit, gewerkschaftlicher Stallgeruch sowie das Alter seien Auswahlkriterien gewesen, ferner habe man eine Frau gewollt.

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Abgesehen von der GEW werden alle DGB-Gewerkschaften von Männern geführt. Rund um die Nominierung Fahimis hatte es im vergangenen Januar Irritationen gegeben: Hofmann hatte Vassiliadis als neuen DGB-Vorsitzenden vorgeschlagen, doch der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke lehnte das ab: "Im DGB findet sich eine große politische und auch kulturelle Spannweite wieder, der/die Vorsitzende muss diese Vielfalt widerspiegeln. Das habe ich bei Michael Vassiliadis nicht gesehen. " Dann kam Hofmann mit Fahimi – und Werneke stimmte zu.

Foto: Archiv de Jugendhauses Düsseldorf