Mit Seele meine ich übrigens nicht ein von Gott eingehauchtes etwas. Die Seele manifestiert sich in tiefen Strukturen unseres Gehirns, im limbischen System. Der Geist ist dessen Ummantelung und manifestiert sich in der Grosshirnrinde. Und dass die Evolution ein solch hoch komplexes Gebilde erschaffen hat, sollten wir denke ich als Wunderwerk betrachten und es nicht einhergehend mit der narzistischen Euphorie des Wissenschaftlers auf ein wenig Serotonin hier und etwas Noradrenalin da reduzieren. Seid etwa 10 Jahren befinden wir uns in der Dekade der Gehirnforschung. Die Euphorie darüber war noch nie so gross, ohne zu bemerken, dass die Gehirnforschung selbst noch immer völlig in den Kinderschuhen steckt. Absetz-Phänomene unter Antidepressiva – Psychiatrie to go. Trotzdem gehen wir auf potentiell, langfristig gesehen, gefährliche Experimente mit unserem Gehirn ein, ohne uns dessen wirklich bewusst zu werden. Und was denkt ihr was der Hauptmotor für die Gehirnforschung und die Entwicklung neuer Medikamente ist: natürlich die Pharmaindustrie. Selbige gibt auch die gross angelegten doppelblinden, placebokontrollierten Studien zu handelseigenen Entwicklungen in Auftrag.
(2014). Nocebo and placebo modulation of hypobaric hypoxia headache involves the cyclooxygenase-prostaglandins pathway. PAIN®, 155(5), 921-928. [6] Bingel, U., Wanigasekera, V., Wiech, K., Ni Mhuircheartaigh, R., Lee, M. C., Ploner, M., & Tracey, I. (2011). The effect of treatment expectation on drug efficacy: imaging the analgesic benefit of the opioid remifentanil. Science translational medicine, 3(70), 70ra14-70ra14. [7] Pan, Y., Kinitz, T., Stapic, M., & Nestoriuc, Y. (2019). Minimizing drug adverse events by informing about the nocebo effect – an experimental study. Frontiers in Psychiatry, 10, 504. [8] Ludwig, W. -D., Mühlbauer, B., & Seifert, R. (Hrsg. Nach absetzen von antidepressiva wieder schlank geht auch anders. ): Arzneiverordnungs-Report 2021. Springer-Verlag, 2021. Arzneiverordnungs-Report 2021 | SpringerLink Der Sonderforschungsbereich Treatment Expectation Der überregionale, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 289) "Treatment Expectation" untersucht seit dem Jahr 2020 mit einem interdisziplinären Team den Einfluss der Erwartung von PatientInnen auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen.
06. 05. 2022 – 10:37 Sonderforschungsbereich SFB/TRR 289 - Treatment Expectation Essen (ots) Medikamente sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Depressionen. Acht bis zehn Prozent der Deutschen nehmen Antidepressiva [1]. Die meisten PatientInnen könnten diese nach etwa einem Jahr wieder absetzen. Viele haben jedoch Mühe, davon loszukommen. Mehr als jede dritte Person nimmt Antidepressiva länger ein als notwendig [2, 3]. Absetzen von Antidepressiva - Erfahrungen - Seite 4. Grund hierfür ist unter anderem eine negative Erwartungshaltung, der sogenannte Nocebo-Effekt: "Viele PatientInnen sind beim Absetzversuch von rasch vorübergehenden Absetzeffekten wie Schlaflosigkeit, Schwindel oder Reizbarkeit betroffen und missverstehen diese als Rückfall. Die daraus entstehende Angst verstärkt die Beschwerden noch, weshalb die PatientInnen den Absetzversuch oftmals abbrechen, statt durchzuhalten", erklärt Ulrike Bingel, Professorin für Klinische Neurowissenschaften an der Universitätsmedizin Essen und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs (SFB) 289 "Treatment Expectation" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).