Drama Mit Traurigem Ausgang

July 16, 2024, 2:19 am

Im Bundessortenamt werden die für den Handel erlaubten Sorten zugelassen. Bei der Beurteilung, ob eine Zulassung erfolgt, spielen der Ertrag, die Homogenität und andere Faktoren eine Rolle, aber nicht in erster Linie der Geschmack. Uschi reinhardt tomatenzüchterin artist. Gerade den halten jedoch die Verfechter der Sortenvielfalt für das Wichtigste. Besonders bei den Kartoffeln ist es auffällig, wie eingeschränkt die Vielfalt ist. Auf den internationalen Märkten werden fast ausschließlich Kartoffelsorten gehandelt, die dünnschalig, flachaugig, gelbfleischig und rundoval sind, Ware für Schälmaschinen und Großmärkte. Da der Geschmack der Masse entscheidet, haben es exotische Sorten wie Bamberger Hörnchen schwer.

Uschi Reinhardt Tomatenzüchterin Vintage

Das erscheint bescheiden gegenüber der Vielfalt von 400 allesamt nicht zugelassenen Sorten, die allein Ursula Reinhard in ihrem Garten vor dem Vergessen bewahrt. Jeweils 80 davon baut sie jedes Jahr zur Erhaltung und Saatgutgewinnung an. Samen können (von November bis April) über die Internetseite des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. (VEN), dessen Vorsitzende sie lange Zeit war, bezogen werden. "Die Körner (etwa 10 bis 20 Stück je Portion) sind fünf Jahre lang haltbar, sagt die Gärtnerin. "Mein Fernziel ist es, gesetzliche Standards zu entwickeln, die zuverlässig Tomaten im Geschmack beschreiben", sagt Reinhard. Sie weiß, was eine gute Tomate ausmacht: "Zum aromatischen Geschmack sollten sich ein gutes Zucker-Säure-Verhältnis und die richtige Würze gesellen. Uschi reinhardt tomatenzüchterin art. " Damit der Tomatenanbau im Garten gelingt, müssen vor allem die Kulturbedingungen stimmen. Bei den Sorten wird unterschieden zwischen Cocktailtomaten, mittelgroße Tomaten, Fleischtomaten und Wildtomaten – verwendet als Naschgemüse, für Salate oder Pastagerichte.

Uschi Reinhardt Tomatenzüchterin Art

Startseite Wohnen Erstellt: 01. 05. 2019, 08:47 Uhr Kommentare Teilen Tomatenvielfalt im Garten von Ursula Reinhard: Das Saatgut für all diese Sorten hat allerdings keine EU-Zulassung und ist daher im Handel nicht erhältlich. Jungpflanzen ab Hof von Uschi Reinhard | nutzpflanzenvielfalt.de. Foto: Ute Klaphake © Foto: Ute Klaphake Wenn Ursula Reinhard in ihrem Garten in Schandelah bei Braunschweig die Tomatenpflanzen umsorgt, so dient das illegalen Geschäften: Seit 20 Jahren züchtet und vertreibt die 68-jährige Saatgut von verbotenen Früchten, die es laut Saatgutverkehrsgesetz aber gar nicht geben dürfte. Seit 20 Jahren züchtet Ursula Reinhard in Schandelah Tomaten. Die 68-jährige bringt Saatgut von verbotenen Früchten unter die Leute – nämlich von Tomaten, die es laut einem Gesetz von 1930 in Deutschland gar nicht mehr geben dürfte. Mit dem Verkauf ihres Saatguts verstößt die Diplom-Biologin im Ruhestand gegen das deutsche Sortenschutz- und Saatgutverkehrsgesetz: Die gewerbliche Weitergabe von Saatgut, das keine amtliche Sortenzulassung besitzt, ist eine strafbare Ordnungswidrigkeit und kann laut Bundessortenamt mit Geldbußen bis zu 25 000 Euro (SaatG §60 (3)) geahndet werden.

Was die Tomatenzüchterin und ihre Spießgesellen vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) nicht davon abhält – gemäß der Devise "wo kein Kläger, da kein Richter" – mit Herzblut und aus voller Überzeugung weiterzumachen. Tomatenliebhaber, die Geschmacksvielfalt dem Supermarkteinerlei vorziehen, reisen inzwischen aus ganz Deutschland an, um in Schandelah vergessene Gemüsevielfalt zu entdecken, um zur Erntezeit verbotene Früchte zu kosten und natürlich, um Uschi Reinhards "Hehlersorten" im heimischen Garten selbst anzubauen und weiterzuvermehren und zur Erntezeit rote, gelbe, braune und grüne Tomatenlust zu genießen. Verbotenes Gemüse | Tomatenpflanzen, Pflanzen, Züchten. Den Wohlschmeck-Faktor Genuss hat das Bundessortenamt bei der Zulassung einer Tomate nicht im Blick: Bei den 58 Zulassungskriterien gehe es, so erläutert Sprecherin Maryse Huve, um "beschreibende Merkmale" wie "Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit". Geschmack sei als "Werteigenschaft" nicht prüfbar. Aktuell sind laut Bundessortenamt 4151 Tomatensorten in der EU zugelassen, davon 62 aus Deutschland (30 reguläre und 32 Amateursorten für den Hobbyanbau).